Wir hatten in den letzten Wochen und Monaten gleich vier-mal Gelegenheit dazu und sind so voller neuer Energie und Inspiration!

Aber der Reihe nach:

WILDNISS-CAMP „WILDE BANDE“ IM PFÄLZER WALD

Anfang Mai verbrachten wir vier Tage in einem FAMILIEN-WILDNIS-CAMP im Pfälzer Wald. Völlig losgelöst aus der „Zivilisation“ lebten wir gemeinsam auf einer Waldlichtung. Strom gab es nicht, Internet oder Handyempfang Fehlanzeige. So durften wir uns völlig auf das Hier und Jetzt besinnen. Und wir alle vermissten nichts…
Immerhin gab es an diesem Platz einen Brunnen, aus dem wir mit händischer Kraft Wasser pumpen konnten, eine offene Hütte mit Feuerstelle und eine komplett biologisches Plumsklo  durchaus Luxus ?

Und wir hatten großes Glück, denn nach vielen Wochen, in denen der Frühling auf sich warten ließ, hatten wir genau hier vier Tage am Stück Sonnenschein und 20 Grad – als wenn es ein Zeichen wäre… Dennoch, die erste Nacht war dermaßen bitterkalt, dass Nadine schon über eine Abreise nachdachte. Beim morgendlichen gemeinsamen Treffen stellte sich heraus, dass es auch anderen Familien so erging, und so fuhr ein kleiner Trupp nochmal raus, in die „Zivilisation“ und besorgte sich dicke Thermoschlafsäcke.

Und so konnten alle voll und ganz die positive Energie dieses „Kraftortes“ (siehe Beitragsbild) genießen. Jeden Morgen ging die Sonne strahlend schön über uns auf und vertrieb innerhalbe einer Stunde den Tau und die Kälte. Um 7 Uhr noch im dicken Pulli mümmelnd am Lagerfeuer bei einer Tasse Tee, konnte man am 9 schon im T-Shirt herum laufen.

Das Besondere an solch einem Erlebnis ist, dass Erwachsene wie Kinder nur kurze Zeit brauchen, von anfänglicher Unruhe ob der neuen Situation, die es so in unserem Alltag leider nicht mehr gibt, um mit ganzer Aufmerksamkeit da zu sein. Tiefe Begegnungen und Gespräche, inniges Spielen und Arbeiten wurden möglich, wie sie uns sonst kaum im „normalen“ Leben begegnen.
Erst hier spürten wir wieder, welcher unglaublichen Hektik und Eile wir uns in der „normalen“ Welt aussetzen. Hier konnten wir fühlen, wie unwichtig so viele Dinge sind, die wir oft als eben doch sehr wichtig betrachten. Wir haben diese Zeit genossen, mit jeder Pore eingesaugt.

Und neben der Ruhe, neben dem stillen Genuss, neben der unglaublichen Landschaft bestehend aus Wald, Felsen samt den Bewohnern (Blindschleichen, kleine Echsen, …) und dem Element Wasser, welches gleich aus mehreren kleinen Bächen in einem wunderbaren Weiher endeten, daneben war da die Zeit und die Präsenz für sich selbst und für seine Kinder!
Es wurde mit Leder gearbeitet, in heißer Glut geschmiedet, Feuer gemacht, im eiskalten Weiher todesmutig gebadet, Spiele gespielt und mit einfachsten Mitteln auf dem offenen Feuer gekocht… und was für Köstlichkeiten! Indische Linsengerichte, Bratkartoffeln, Waffeln oder Pizza Calzone. Fantastisch, was alles möglich ist.

Leider ging auch diese Zeit zu Ende… und wir fielen viel zu schnell zurück in die alten Muster.

Genießen... und Spielen

Doch wir konnten uns bereits auf ein nächstes Treffen freuen, denn Ende Juni stand das traditionelle
OASEN-CAMP  an.
Dabei waren wir mit einigen Familien unserer frei-aktiven Schule auf einem schönen „Jugendzeltplatz“ inmitten von Wäldern campen – erstmals mit unserer „Emma“, unserem Wohnmobil!
Während wir beim Treffen im vergangenen Jahr mit 40 Grad Hitze zu kämpfen hatten und diese mit wilden Wasserschlachten besiegten, war diesmal das Wetter eher suboptimal, so dass leider nicht all zu viele Familien anreisten. Doch hatten wir so eine tolle Gruppe von ca. 12 Erwachsenen und 15 Kids beisammen, die eine intensive Zeit miteinander verlebten.
Gemeinsames Essen, Spiele und kreatives „Arbeiten“, Elemente der Wildnispädagogik und viele Gespräche rund ums Lagerfeuer sorgten für Harmonie.
Unsere Wildnis-Pädagogen nahmen sich zudem die Zeit, interessierten einen Einblick in ihre Arbeit zu geben. So tauchten wir zweimal für drei Stunden in den Wald ein und konnten unglaubliche Impulse mitnehmen. So schön – jeder sollte sich die Zeit nehmen, den Wald mit Hilfe von Profis kennenzulernen. Es lohnt sich und hält eine Menge neue Impulse für jeden bereit.

Kreatives Malen. Erst auf Papier - später war dann der ganze Körper dran :-)

Luis und Leni im Wohnmobil

Nach drei Tagen war die schöne Zeit leider wieder vorbei, doch nur weitere vier Tage später machten wir uns mit unserer „Emma“ auf den Weg zum „Freilerner-Treffen“ an den Breitenauer See in der Nähe von Heilbronn. Hier campten wir gemeinsam mit ca. 15 Familien und fast 40 Kids und hatten einen irren Spaß!
Tagsüber war Baden und Spielen am See angesagt, die Spiel- und Fußballplätze der Umgebung wurden erobert, es wurde zusammen gesungen und gekocht und die geteerten Campingplatz-Wege glichen irgendwann einem einzigen Kunstwerk, gefertigt mit bunter Malkreide, gemacht von kreativen Kinderhänden.
Abends wurde gemeinsam am Feuer gesessen und Stockbrot gegessen. Und die Kinder machten bis spät in den Abend den Campingplatz unsicher ?
Dazwischen fand ein reger Austausch statt zwischen Familien, die noch junge Kinder haben und gerne die Schulpflicht umgehen möchten oder auf der Suche nach einer guten freien Schule sind oder gar selbst eine freie Schule gründen möchten, sowie Familien, deren Kinder schon im Schulpflichtigen Alter sind und die Lösungen suchten, oder einfach trotzdem nicht zur Schule gehen, oder die Deutschland gar verlassen haben, um die Schulpflicht zu umgehen. So kam ein bunter Blumenstrauß an Ideen, Impulsen und Inspirationen zusammen, aus denen sicher jeder etwas mitgenommen hat.
Eins war am Ende aber definitiv: Dieses Treffen wird es nächstes Jahr wieder geben!

Stockbrot am Abend

Baden und Buddeln am See

MINDHEART-WORKATION IN TARRAGONA/SPANIEN

Wieder nur wenige Tage später starteten wir mit unserem Wohnmobil Richtung Spanien. Diesmal sollte es ein einwöchiges Treffen mit einigen fantastischen Menschen geben, die zusammen Zeit verbringen wollten, um gemeinsam Zeit zu verbringen, aber auch gemeinsam an ihren Online-Projekten zu arbeiten.
Für die längere Anfahrt nahmen wir uns zwei Tage Zeit und so übernachteten wir zweimal in Frankreich, einmal im „Nirgendwo“ und einmal in Montpellier, wo wir natürlich sofort das Meer aufsuchten. Der Anblick des Meeres und der Geruch der salzigen Luft… immer wieder gigantisch! Die Kids verschwendeten keine Zeit und stürzten sich sofort in die Fluten ?
Am nächsten Tag kamen wir am Zielort an, einem Haus mit Platz für ca. 35 Personen, einem großem Raum der als offene Küche, Ess- und Wohnraum diente sowie einem großen 70 qm-Pool vor der Tür. Die Ernüchterung folgte, als wir feststellten, dass das angebotene „High-Speed-Internet“ leider nichts mit „Speed“ zu tun hatte. Zum Glück hatten wir auch wir auch großartige Techniker mit dabei, die zumindest mittelmäßige Lösungen schaffen konnten. Nun gut, letztlich wurde also etwas weniger direkt am PC und im Netz gearbeitet und stattdessen noch mehr im realen Leben miteinander kommuniziert, sich ausgetauscht, voneinander gelernt, miteinander gekocht oder einfach nur Premium-Zeit an Pool oder Meer genossen.
Die gemeinsame Zeit war absolut einzigartig, denn natürlich konnten wir viel mitnehmen von einigen erfolgreichen Bloggern und Kongressveranstaltern, von Menschen, die ihr Herz leben, von Eltern, die mit ihren Kindern reisen und viel Zeit verbringen.
Nach der Woche konnten wir uns gar nicht richtig trennen, so dass wir mit 2 Familien (mit jeweils auch drei Kindern) noch zwei Tage auf einem Campingplatz in Frankreich verbrachten.

 

Leni und ihr

So ein großer Pool am Haus hat schon seine Vorteile ;-)

Unübersehbar: Großen Spaß hatten wir beim gemeinsamen zubereiten der meist roh-veganen Speisen

Nach diesen vier spanenden „Reisen“ sind wir einfach nur dankbar für die vielen tollen Menschen, die wir kennengelernt haben, die einfach gerne auch mal „Out of the Box“ denken, und für die vielen spannenden Impulse und Inspirationen.
Wir können Euch nur empfehlen, wenn ihr auch etwas „anders“ seid. Vernetzt Euch. Kontaktiert Leute via Facebook, die Euch vielleicht schon heute inspirieren, geht in Online-Gruppen (eben zum Beispiel zum Thema Freilernen) und macht reale Treffen miteinander aus oder informiert Euch über Freilern-Festivals oder -Treffen und geht dorthin. Geht mit eurer Familie (oder alleine) auf Wildnis-Camps und spürt die Kraft der Natur und nähert Euch dieser an.
Wir wünschen Euch viel Spaß dabei!

Falls Ihr ähnliche Erfahrungen und Erlebnisse gemacht habt, oder noch mehr wissen wollt, schreibt uns gerne unten in die Kommentare.