Geschichtliches:

Der Frauenmantel – eine wunderschöne Pflanze mit erstaunlicher Heilwirkung.
Ihre Herkunft und Geschichte ist sicherlich weitreichend. Es gibt Berichte, daß die Germanen den Frauenmantel verwendeten und ihn der Göttin Freya gewidmet hatten. Später ging diese Ehre an die Jungfrau Maria. Der englische Name gibt heute noch einen Hinweis darauf. Lady´s Mantle anstatt Ladies´Mantle (sprich Einzahl statt Mehrzahl).
So richtig ins Blickfeld rückte sie aber erst im Mittelalter, unter anderem durch Hildegard von Bingen, die ihn in ihrer Physika beschrieb. [1]

Johannes Trojan (1837 bis 1915) schrieb in einem Gedicht:

Das Kräutlein treibt ein rundes Blatt
Wie keines ringsherum es hat.
Mit zierlich eingekerbtem Rand
Ist für den Tau es angespannt.
Recht als ein Schälchen hingestellt,
in welches Perl ́ auf Perle fällt.
So hebt es auf des Himmels Tau,
der niedersinkt auf Flur und Au.
Manch Elflein gegen Morgen kommt,
das dürstet, dem zu trinken frommt.
Schöpft aus dem Schüsselchen und spricht:
Ein bessres Labsal gibt es nicht. [2]

Otto von Brunfels schrieb 1532 über diese Heilpflanze:

[…] Das Wasser von Frauenmantel ist gut zu Wunden, damit gewaschen und Tüchlin darin genetzt. Dann es löschet zugleich und heilet. Ein Tüchlein genetzt welche frau weiche Brüst hat und in die Badstub gaht und im Ausgang das naß Tüchlin überleget, so werden ihre Brüst hart und straff. Getrunken auf 3 oder 4 Lot oder ein Decoction (Abkochung) davon gesotten samt anderen Wundkräutern heilet alle inwendigen Wunden und Rupturen, das seind Brüch. Nimm Frauenmantel, Sanikel und heidnisch Wundkraut (Goldrute), jedes eine gute Hand voll, siede es in Regenwasser. Darnach nimm der langen Regenwürm und zerstoße die und drucke die feuchtigkeit durch ein Tuch und mische die unter das gesotten Wasser. Diese Arznei also getrunken, stillet alle inwendigen blutenden Wunden und auswendig übergelegt heilet sie. Das Saft von Frauenmantel getrunken nüchtern drei Tag ist gut für den fallenden Siechtagen (Epilepsie). Und soll man darnach die Hauptader schlagen auf der linken Hand. […][3]

Heute erlebt die Schöne fast eine Renaissance, nicht zuletzt, weil immer mehr betroffene und PMS geplagte Frauen auf die Kräfte der Natur setzen, anstelle von Schmerzmitteln und co.


Nun aber zum Steckbrief:

Familie:

Rosengewächse (Rosaceae)

Synonyme:

Gewöhnlicher Frauenmantel, Frauentrost, Taublatt, Frauenhilf, Gewittergras, Friggas Blume und schier unzählige mehr

Vorkommen:

In Europa, Asien und Afrika weit verbreitet

Standort:

Grünlandgesellschaften
Eher feuchtere Wiesen mit guter Stickstoffversorgung.

Hauptblüte:

Juni bis August

Vermehrung:

Samen (Nüsschen)

Bestimmungsmerkmale:

Inhaltsstoffe:

Heilwirkung:

Gefahrenhinweise:

Keine


Verwendung:

Das gesamte Kraut kann verwendet werden.

Die Blätter vor allem roh in Salaten oder Smoothies.

Getrocknet als Teeaufguß oder für äußerliche Anwendungen


Rezepte:

Frauenmantel-Smoothie

Zutaten:

Zubereitung:

 


Literaturverweise:

Rudi Beiser: Unsere essbaren Wildpflanzen. Bestimmen, sammeln und zubereiten. Kosmos Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-440-13605-8, S. 136.

Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann, Roland Spiegelberger: Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau 2013. 3.Auflage 2016. ISBN 978-3-03800-752-4, S. 147.

Weblinks:

[1] https://www.inter-uni.net/static/download/publication/masterthesen/VT_Horn_K_Drei_traditionelle_Heilkraeuter_2011.pdf

[2] https://hor.de/gedichte/johannes_trojan/frauenmantel.htm

[3] https://www.randomhouse.de/leseprobe/Alchemilla/leseprobe_9783442141913.pdf